...das "Märchen" geht weiter

Benny's Tagebuch

        

Benny-und plötzlich war

        ich allein !


Hallo, mein Name ist Benny und ich bin ein Collie, geboren am 27. Juni 2006 und wohne jetzt im Heim für alleinstehende Hunde.


Und das ist meine Geschichte:


Als ich noch ganz klein war hat mich ein Mann mit zu sich nachhause geholt.
Eigentlich war der ganz nett zu mir und ich dachte immer: Das muss so sein…

Als ich ein Jahr alt war, hab ich meinen ersten Zahn verloren und ich dachte: Das muss so sein...


Dann hatte ich ein paar Jahre Schmerzen im Kiefer und ich dachte:

Das muss so sein...

So verging ein Jahr nach dem Anderen. Mittlerweile waren meine Zähne alle locker, die Schmerzen im Kiefer waren halt da und mein Fell fiel auch stückchenweise aus und ich dachte: Das muss so sein...


Eines Tages aber hat mein Herrchen mich nicht mehr gefüttert und auch nix mehr zu mir gesagt. Er bewegte sich einfach nicht mehr. Ich war verzweifelt und wusste nicht was ich tun sollte. Dann kamen fremde Leute und nahmen mein Herrchen mit und ich dachte: Das muss so sein...

Dann saß ich da allein im großen Haus und hatte Angst.

Gott sei Dank kam dann 2x am Tag der Nachbar von nebenan und ging mit mir Gassi. Er fütterte mich und brachte mich ins Haus zurück. Viele einsame Stunden trauerte ich um mein Herrchen, weil ich dachte: Das muss so sein...

Nach 6 Wochen kamen endlich Leute, die einer der Nachbarn informiert hatte, und nahmen mich mit.

Ich hatte Angst, war verzweifelt und traurig, aber ich dachte: Das muss so sein…

Ich kam ins Heim für alleinstehende Hunde und dort waren alle entsetzt über meinen Zustand... ich hörte so Sachen wie, er war mal ein richtig schöner Hund und um Gottes Willen wie konnte er denn bei diesen Schmerzen noch fressen?

Wenn ich reden könnte, hätte ich denen gesagt: Aber das muss doch so sein!

Dann musste ich zu einem Tierarzt und der sagte erst mal nix, aber schüttelte ständig mit dem Kopf. Dann, als er fertig war mit seiner „Herumfuchtelei“ an mir, sagte der doch glatt: Mensch Benny so wie du aussiehst, das muss doch wirklich nicht sein.


.............??????????................


............."Muss es nicht????????".............

Dann musste ich so unleckere Tabletten nehmen (aber das muss so sein…) und ich merke das es mir besser geht. Ich kann jetzt sogar etwas essen, das die hier Trockenfutter nennen.

Dann haben die Leute hier gesagt, dass es noch ein langer Weg ist, bis ich wieder Gesund bin. Alle sind hier so lieb zu mir und ich habe die Menschen alle ins Herz geschlossen. Ich habe sogar Lust mit Bällen und Stöckchen zu spielen und die Hundekumpels hier finde ich auch ganz toll.

Einige von denen haben mir ganz stolz erzählt, dass sie Menschen Paten haben, die ihnen, durch eine kleine Geldspende helfen, wieder gesund zu werden.

 

(Quelle Tierheim Neuwied)

Schnee von gestern…

 

Nun bin ich bereits sechs Wochen bei meiner Manuela, nachdem ich das Heim für alleinstehende Hunde verlassen habe. Ich fühle mich sehr wohl, aber leider scheint irgendetwas nicht zu stimmen, das fühle ich.

 

Am Anfang kam immer ein lieber Mann zu Besuch und wir unternahmen tolle Dinge. Dann plötzlich wurde er krank und ich hörte, dass es an mir liegen sollte. Verstanden habe ich es nicht, aber das Wort Allergie wurde immer wieder genannt. Ich war sehr traurig…

 

Am 25. Oktober, ein Samstag, spazierte ich mit Manuela, die Sonne schien und es war ein schöner Herbsttag.

 

Vor unserer Haustüre standen zwei Personen, die freundlich auf uns zukamen als sie uns sahen. Manuela sprach mit ihnen und ich hörte meinen Namen. Benny.

Freundlich wurde auch ich begrüßt, dann gingen wir gemeinsam in die Wohnung und die Menschen tranken Kaffee und redeten, bis ich sie zu Spiel aufforderte.

 

Dann schenkte man mir die Aufmerksamkeit die ich mir wünschte und mein „Knoten“ wurde immer wieder geworfen. Ich brachte ihn brav zurück. Der Tag beginnt gut, dachte ich bei mir.

Nach einer Stunde standen alle auf, meine Leine wurde befestigt, aber seltsamerweise wurde auch mein Futter und meine Decken, sowie Spielzeug verpackt.

 

Auf der Straße angekommen, verabschiedete sich Manuela ganz lieb von mir und half mir in den fremden Wagen. Dann fiel die Klappe zu und die Fahrt begann.

Vor lauter Angst habe ich fast zwei Stunden gestanden, ich war sooooo aufgeregt.

 

Irgendwann öffnete sich die Klappe wieder und die beiden Besucher von Manuela standen vor mir und halfen mir aus dem Kofferraum. Dann gingen wir zu dritt ein kurzes Stück spazieren. Alles roch so neu und unbekannt. Die BEIDEN waren so lieb zu mir, sprachen ganz ruhig und leise zu mir und ich zeigte mich von meiner besten Seite.

 

Was war hier los? Ein Besuch? Urlaub…???

 

Dann öffnete sich ein großes Tor, meine Leine wurde gelöst und ich lief neugierig herum. Erst draußen, dann drinnen. Dann ein leckeres Wasser und schon wurde ein Napf voll mit Futter gemacht. Also doch Urlaub dachte ich und fiel nach dem Essen in einen tiefen ruhigen Schlaf.

 

Ich wurde wach, weil eine dritte Person den Raum betrat. Höflich stand ich auf, den Schlaf noch in meinen Augen, auch diese gegenseitige Begrüßung war sehr lieb und herzlich. „Das ist Lena hörte ich den Mann sagen, deine Schwester.“ Den lustigen Unterton in seiner Stimme nahm ich schon wahr.

 

Also kein Urlaub!

 

Ich legte mich wieder hin und grübelte.

 

Manuelas Besucher erzählte mir, dass ihr Hundemädchen Chucha vor sechs Wochen verstorben sei und ich nun der „große Junge“ in der Familie sei.

Wau! Was ein Schlag.

 

Schnell merkten meine neuen Menschen, dass ich verunsichert war. Also, …Leine an und eine Stunde gemeinsam über das Feld gelaufen und getobt. Das hilft immer!

 

In meinem neuen Revier gibt es viele Hundekumpels, einige traf ich schon am ersten Tag.

 

Der erste Tag in meinem neuen Zuhause war dann auch schon fast vorbei. Es wurde dunkel und ich saß bzw. lag mit meinen neuen Menschen im Wohnzimmer und schlief ein.

 

Es war ungewöhnlich alleine zu schlafen, aber ich war sehr müde von den vielen neuen Eindrücken.

 

Mein zweiter Tag begann recht früh. Nicole und Rüdiger, meine neuen Menschen, gingen noch vor dem Frühstück eine lange Runde mit mir. Ich durfte bestimmen wo und wie lange wir gingen, schnüffeln, …ein guter Tag!

 

Am späten Vormittag dann leichter Regen. Also rein in den Wagen, „jetzt lernst du deine Oma und deinen Opa kennen“. Ich dachte einfach, Witzbold.  ;o)

 

Die sind übrigens total nett und das BESTE ist, die wohnen direkt am Rhein. Das ist ein großer Fluss mit Wiesen, Wald und mindestens tausend Hunden. Einfach KLASSE. Viele neue Eindrücke und eigentlich habe ich auch noch viel nachzuholen, oder?

 

Nachmittags kam dann noch die zweite Oma zu Besuch. Die hatte so eine komische Gehhilfe mit Rollen weil sie schon über hundert Jahre (oder so ähnlich) ist. Wir spielten dann später mit meinem „Püppchen“ und da sie schon sooooo alt ist, legte ich ihr dies brav auf ihre Beine. Wir hatten total Spaß, dann ging die Klingel und noch eine Oma kam herein, dachte ich!

 

Weit gefehlt, das war Inge die Nachbarin. „Guten Tag Benny“ hörte ich sie sagen. Ich bin Inge und wir BEIDE gehen jetzt jeden Tag spazieren. Hast du Lust?

 

Was für eine Frage, na klar habe ich Lust, wann geht’s los?

 

 

Das war nun (fast) der zweite Tag, der ebenfalls mit einer langen und ruhigen Nacht dem Ende entgegen ging. Geprägt von den vielen Eindrücken, die mich sehr geschafft haben.

 

Nun wünsche ich mir sehr, dass ich auch in meinem Zuhause für IMMER angekommen bin.

 

 

 

 

Angekommen

 

 

Leute, Leute, ich sage EUCH, die Zeit vergeht und es gibt viel zu berichten.

 

Wer meine Geschichte bisher verfolgt hat wird sicher bemerkt haben, dass es in meinem Leben schöne und weniger schöne Momente gegeben hat, ich aber immer optimistisch und fröhlich geblieben bin.

 

So haben mich meine neuen Menschen auch vor drei Monaten kennengelernt. „Mein großer Junge“ wie mich MEIN Rüdiger in besonderen Situationen immer nennt und mich dabei liebevoll krault.

 

Was mache ich so, werdet IHR euch fragen?!

 

Wochentags beginnt im Regelfall mein Tag um 5:30 Uhr. Ist schon recht früh, aber mittlerweile warte ich schon vor der Eingangstüre und freue mich auf die erste Runde. Ich lebe auf dem Land und so ist jeder Spaziergang eine Mischung aus Ruhe, Natur, Begegnungen und Schnüffeln nicht zu vergessen.   

 

Die ersten Meter bleibt meine Leine, aus Sicherheitsgründen wie ich verstanden habe an meinem Halsband, aber dann genieße ich den freien Lauf über Wiesen und Äcker. Regelmäßig treffe ich bereits um diese Uhrzeit Hundekumpels und einige wirklich süße Hundemädchen. Dann laufen wir ein Stück gemeinsam und spielen miteinander. Der Genießer schweigt, keine Details.

 

Neuerdings hat mein Begleiter eine Pfeife. Er meinte, meine Ohren wären nicht mehr die Besten. Also mal ehrlich unter uns, gut hören kann ich noch, aber wenn ich doch beschäftigt bin, dauert es eben mal ein wenig, dass ich ein Kommando auch befolge.

 

Keep cool.

 

Aber das „Pfeifentraining“ war Klasse!

 

Es gab gekochtes Hühnchen als Belohnung.  ;o)

 

Das funktionierte wie folgt:

 

Wir waren in der Hauseinfahrt, mein „Meister“ pfiff und gleichzeitig bekam ich ein Stück Fleisch. Bestimmt zehn Mal hintereinander. Das war’s.

 

Kann jetzt immer so weitergehen dachte ich. Das tat es auch die nächsten Tage. Am Morgen und am Abend das gleiche Spiel, lecker, lecker…

 

Nach einigen Tagen, als wir gemeinsam auf dem Feld waren, hörte ich wieder dieses pfeifen. Schnell lief ich zurück und siehe da… Hähnchenfleisch. Manchmal hat er es an diesem und die nächsten Tage vergessen, aber ich finde es toll, dass WIR jetzt ein geheimes Zeichen haben und es macht mir Spaß zu lernen. WIR sind ein tolles Team, oder?!

 

Gesundheitlich geht es mir gut, sagt unsere Tierärztin Manuela. Die ist soooo nett!

 

Nächste Woche habe ich ein Termin zum Impfen und meine Leber wird nochmal untersucht. Aber das muss so sein und Angst habe ich nicht. Bin ja schon ein großer Junge!

 

Ach und dann war da noch Weihnachten. Zwei Wochen mit MEINER Familie. Wir haben viele schöne Dinge unternommen, waren mal wieder bei den Omas, es gab da viel leckeres Zeug und ich glaube, eine Reduzierung meiner Nahrungsaufnahme wäre sinnvoll. :o)

 

Schließlich möchte ich doch eine gute Figur bei den Mädels machen!

 

Besonders bei Ronja. Die ist so was von süß und pfeilschnell, obwohl sie schon über 14 Jahre alt ist. Gut das sie manchmal stehen bleibt und wir miteinander spielen und uns in aller Ruhe beschnüffeln können. Derzeit ist ihre Lieblingsspeise Rüben. Na, mein Ding ist es nicht, vielleicht ist sie Vegetarierin? Verstehe EINER die Frauen?!

 

Von Inge hatte ich euch ja bereits schon kurz berichtet. Sie lebt mit ihrer Familie direkt gegenüber und besucht mich jeden Mittag. Dann gehen wir ganz lange spazieren und ich benehme mich wirklich vorbildlich. Das ist so toll.

 

Danach folgt mein kleines Mittagsschläfchen, bis Lena nach Hause kommt. Wir kuscheln dann manchmal und gegen fünf Uhr gehen wir eine kleine Runde an die Luft.

 

Dass ich danach total müde bin versteht ihr sicherlich. Bin ja auch schon geschätzte acht Jahre alt. Der Lack ist ab und so ein Tag kann lang sein. Abends sitzen wir zusammen, reden oder schauen in den komischen Kasten. Meist werde ich gegen 22:00 Uhr wach, drehe nochmal ein Ründchen, um dann endlich die Augen zu schließen und zu träumen.

 

Wobei manche Träume nicht sein müssten.

 

Da war so ein Fest zur Jahreswende. Bereits tagsüber hörte ich immer wieder diese super lauten Dinger. Aber in der Nacht… also hätte ich eine Hose angehabt, die wäre vor Angst bestimmt ganz nass gewesen. Ein Höllenlärm, ich dachte die Marsmenschen landen mit ihren Untertassen und erobern die Erde. Selbst unter dem Tisch hatte ich noch solche Panik. Gefühlt hat es ewig gedauert, da halfen auch keine Leckereien. Ich wollte einfach nur Ruhe.

 

Das ist so ein Traum, den ich manchmal noch habe. Dann werde ich wach und alles ist gut und ruhig. Komische Sitten, oder?!

 

An den Wochenenden steht dann mein Frauchen Nicole auf dem Plan und an erster Stelle. Ich benehme mich wie ein Gentleman, höre vorbildlich und bleibe immer in ihrer Nähe. Bin halt auch so eine Art Bodyguard, obwohl sie bestimmt auch alleine klar käme, aber so macht es mehr Spaß. (…und der Collie braucht eine Aufgabe/Herde)

 

Nach der ersten Runde gegen 8:00 Uhr dann ein ausgiebiges Frühstück, ein Schläfchen, bevor es gegen Mittag zu Dritt zu neuen Abenteuer geht.

 

Meine Oma sagt immer zu meinen Menschen: „Hund bei EUCH müsste man sein…“

 

Na, „vielleicht im nächsten Leben“ bekommt sie zur Antwort.

 

In diesem Sinne, genießt die sonnigen Wintertage und bleibt gesund,

 

>> so long <<  (…da ich ein amerikanischer Collie bin ;o)

 

 

 

Der zweite Jahrestag

 

 

 

…ist nun vorüber, ebenso mein 11. Geburtstag und ein bisschen schlechtes Gewissen habe ich schon, da ich mich soooo lange nicht mehr gemeldet habe.

 

Eigentlich ist auch nicht so viel passiert, aber im Juni war ich am Meer, das hatte ich noch nie gesehen. Stellt Euch vor… Wasser soweit man sehen kann und ein paar Stunden später hat einer den Stöpsel rausgemacht und übrig bleibt nur Schlamm. Ekelig, pfui Teufel.

 

Aber der Hundestrand war sehr schön. Mädels und (leider) auch Jungs, soweit die Nase reicht. Ich wusste gar nicht welche der süßen Mäuschen ich beschnuppern sollte. Meine Menschen meinten ich sei überreizt von den vielen neuen Eindrücken, da ich auch so abgelenkt war, dass ich mich fast verlaufen hätte. Irgendwann habe ich meine Lieben nicht mehr gesehen und gehört. Die Konsequenz war, dass wir die nächsten Tage nur kurz am Hundestrand waren, dafür durfte ich aber in der Ferienwohnung in den Garten und mich im Gras wälzen solange ich wollte. Herrlich.

 

Was mache ich, wenn ich mal nicht im Urlaub bin, werdet Ihr Euch fragen?!

 

Ich mache meinen Job!

 

Richtig gelesen, auch ein älterer Hund sucht sich manchmal eine Arbeit.

 

Bei mir besteht die darin, auf das Haus und Grundstück meiner Menschen zu achten und vorbeigehende Menschen durch mein Bellen zu erschrecken. Besonders viel Spaß macht mir, aus meinem Versteck herauszuspringen, mich riesig groß zu machen, meine Haare aufzustellen und laut und tief zu bellen. Das sieht total ernst aus!

 

Ist ja nicht ernst gemeint, aber das wissen die vorbeigehenden Menschen ja nicht. Leider kennen mich einige der Fußgänger bereits, bleiben stehen und reden freundlich mit mir. Dann gibt’s auch manchmal ein paar Streicheleinheiten und die Show ist vorbei…

 

Bis der oder die Nächste kommt.  ;o)

 

Wer von Euch meine Geschichte verfolgt hat, wird sich sicher an Inge erinnern. Jeden Mittag kam sie vorbei und wir machten uns gemeinsame schöne Stunden in der Natur. Egal wie das Wetter war, Inge und ich waren immer gut drauf. Leider habe ich sie die letzten Wochen nicht mehr gesehen und ein Gespräch belauscht, das mich sehr traurig gemacht hat. Inge wohnt nun nicht mehr hier auf der Erde, angeblich ist sie in den Himmel gezogen?! Das habe ich jedenfalls so gehört.

 

Dort wird sie bestimmt zu Chucha, meiner Vorgängerin hier im Haus, gezogen sein. Die beiden Mädels laufen jetzt bestimmt wieder gemeinsam über die Wolken und genießen den Ausblick.

 

Na ja, vielleicht sieht man sich mal wieder?!

 

Letzte Woche war es dann mal wieder soweit. Der Kofferraum unseres Autos öffnete sich, ich sprang herein und freute mich auf einen schönen Ausflug mit meinen beiden lieben Menschen.

 

Vorschicken möchte ich allerdings noch, dass ich mich einige Tage vorher vertreten habe und jetzt leicht unrund laufe, wie meine Menschen so sagen. Nichts Schlimmes, ich bin doch ein großer Junge, aber zwicken tut es schon, wenn ich ehrlich bin.

 

Also los geht’s.

 

Der Wagen setzte sich in Bewegung und bevor ich mich legen konnte, war die Fahrt vorüber und ich sprang raus. Oh, das Haus kenne ich, hier wohnt doch Melanie, die mich letztens noch gepiekt hat, mit dieser riesen Nadel.

 

Mir wurde etwas flau in der Magengegend, aber schon saß ich im Wartezimmer und dann öffnete sich auch schon die Türe und Melanie kam herein.

 

So, dann kommt mal mit in den Raum da vorne, sagte sie. Brav folgte ich und stand schon auf diesem kalten Metalltisch. Die allgemeine Untersuchung ging recht schnell, dann wurde die Pfote gebogen, gedreht, gezogen…

 

Melanie meinte, wir machen mal eine Aufnahme von der Pfote und schauen dann mal weiter. Soweit, so gut.

 

Ich wurde in einen Raum geführt mit vielen komischen Geräten und dunklem Licht. Melanie und ihre Helferin hatten komische Kleidung an, sah total lustig aus. Das Foto tat auch nicht weh und schnell war ich wieder bei meinen Menschen.

 

Kurze Zeit später sah ich das Foto meiner Pfote auf einem Bildschirm. Seltsam, wie ein Skelett, wo ist da meine richtige Pfote? Gruselig.

 

Zuhause angekommen gab es dann Leckereien, Streicheleinheiten und Tabletten für mich. Jetzt, nach einigen Tagen geht es wieder besser. Gut, dass es Melanie gibt.

 

Zur Jahreswende gab es auch etwas, darauf könnte ich allerdings verzichten!

 

Leider war ja mein Frauchen bereits einige Wochen nicht zuhause. Darüber war ich sehr traurig, obwohl ich selten alleine war. Mittags kam eine neue Freundin, Mary. Die hat auch einen Vierbeiner, Sheaton heißt der und ist mittlerweile mein Freund.  

 

Wir machten immer tolle Spaziergänge, herrlich.

 

Am 31.12. kam dann auch mein Rüdiger zurück, er hatte am Wochenende mein liebes Frauchen besucht, wollte aber den Jahreswechsel mit mir verbringen.

 

Bis ca. 22:00 Uhr war alles ganz entspannt. Wir haben lecker gegessen, waren spazieren, haben TV geschaut…

 

Dann ging es los!

 

Ein riesen Krach, so als wenn Bomben auf unser Haus geworfen wurden. Ich hatte so eine Angst, dass ich mich unter den Tisch gelegt habe. Ich wollte einfach nur meine Ruhe, aber mein Wunsch wurde erst drei Stunden später erhört. Drei Stunden können sooooo lang sein.

 

Ich frage euch zivilisierten Menschen, was soll DAS???

 

Mein Mensch erzählte mir, dass viele Millionen Euro dafür ausgegeben werden, Feuerwerk nennt man das. Dann leidet die Umwelt darunter und wir Tiere natürlich ganz schrecklich. Viele von uns laufen in Panik weg und einige sterben leider auch.

 

Denkt doch mal bitte nach und nehmt Rücksicht, so fangt ihr das neue Jahr nicht gut an, oder?!

 

Der 11. Januar war dann ein besonders schöner Tag. Nach 6 langen Wochen kam endlich mein Frauchen aus der Klinik zurück und die Herde (Familie) war wieder komplett. 

 

Ich bin so glücklich und froh, dass nun wieder alle zusammen sind, so soll es für immer bleiben! Deshalb verspreche ich euch, mich jetzt auch bald wieder zu melden und dann erleben wir wieder gemeinsam neue Abenteuer.

 

Bis bald…

 

Benny

 

Nachruf

 

Leider konnte Benny sein Versprechen, sich bald wieder zu melden, nicht einhalten. Er erkrankte plötzlich an Krebs, konnte nicht mehr hören und bekam dann einen Schlaganfall, zusätzlich zu seiner Demenz.

Am 14.September 2018 haben wir Benny von seinen Leiden erlösen lassen. 

Wir denken an die wunderschöne gemeinsame Zeit zurück, er hat einen festen Platz für immer in unserem Herzen.

>> so long <<  _()_