…es war einmal, so fangen alle "Märchen" an, oder?

Chucha's Tagebuch

 

Hola! Cómo estas?

 

…keine Angst liebe Leser, auch wenn meine Muttersprache spanisch ist, hilft mir meine neue Familie bei meinem Tagebuch und auch ich lerne bereits fleißig die deutsche Sprache.

 

Warum ich mein Hundeleben in einem Tagebuch beschreiben möchte, werdet ihr euch sicherlich fragen?!

 

Die Antwort ist… bitte geduldet euch und genießt einfach meine Erzählung.

 

 

Rückblick

 

Die lieben Menschen von „Stray“ einsame Vierbeiner e.V. haben mir bei diesem Rückblick auf die letzten fast 10 Jahre geholfen, ohne „Stray“ hätte ich dieses Tagebuch sicherlich niemals begonnen und mein Leben hätte sicher zu diesem Zeitpunkt bereits ein trauriges Ende gefunden.

 

HERZLICHEN DANK dem „Stray-Team“.

www.stray-einsame-vierbeiner.de

 

Nun erzähle ich euch, wie alles begonnen hat…

 

Als ich 15 Tage alt war, wurde ich von meinen Menschen in Spanien gefunden. Leider habe ich keine Erinnerung an meine Mutter, dafür war ich einfach noch zu klein. Also wurde ich das neue Familienmitglied in einer Menschenfamilie. Ein schönes Gefühl, beschützt und meist frei an der frischen Luft, wo ich auch bei schönem Wetter die Nächte verbringen durfte. Ein feines Hundeleben, sage ich euch. Dort wo viele von euch den Urlaub genießen, war mein Zuhause. An die Gerüche, den Wind und die Sonne erinnere ich mich sehr gut, ebenso an ein kleines Mädchen, das mit mir gelebt, gespielt und gekuschelt hat. Voller Gedanken über meine „Teenager-Streiche“, gemeinsam mit den beiden Katzenfreundinnen verrate ich euch nicht zu viel, macht eure eigene Erfahrung mit Samtpfoten, nur so viel, wir haben getobt und nichts ausgelassen.

 

Im Sommer 2012 verstarb dann mein liebes Herrchen und ich wurde alleine auf dem Grundstück zurück gelassen. Für mich brach eine Welt zusammen. Ich war umgeben von Einsamkeit und Stille. Dieses Schicksal dauerte sieben Wochen, keine Zuneigung, kein Futter, keine Ansprache…nur ein großes NICHT’S.

 

In dieser Zeit weinte und jaulte ich sehr viel. Ohne damit zu rechnen, dass dies ausschlaggebend war, dass mich meine Retter, deutsche Touristen und Tierfreunde, aus dieser Lage befreiten.

 

An dieser Stelle nochmals ein HERZLICHES DANKESCHÖN

an Familie G. (meine Retter)

 

Dann ging alles recht schnell.

 

Anfang Oktober 2012 war ich bereits in Wülfrath in einer Hundepension.

 

 

Deutschland

 

 

Alle waren sehr nett zu mir, es gab Futter und Streicheleinheiten, sogar andere Vierbeiner waren um mich herum. Mein vorübergehendes Zuhause lag in einem Wald, dort hatte ich einen Bereich nur für mich alleine.

 

Die Sprache habe ich nicht verstanden, aber ich bemühte mich zu verstehen und zu fühlen, was gemeint war.

 

Regelmäßig durfte ich in Begleitung spazieren gehen. Meine Nase hat so viele neue Gerüche wahrgenommen, dass ich nach einer Stunde bereits sehr müde war. Sicherlich lag es auch daran, dass ich lange Spaziergänge nicht gewohnt war und meine Hüfte schmerzte. Gewichtsmäßig war ich unter 20 kg und mein Fell war matt und stumpf. Auch mein Appetit war eher mäßig und mein Bauch tat mir manchmal weh. Der Tierarzt meinte allerdings, dass ich altersgemäß entsprechend fit sei und dass sich der Rest im Laufe der Zeit normalisieren würde.

 

Mitte Oktober 2012 wurde ich nachmittags vom Besitzer der Pension aus meinem Bereich geholt, ich freute mich schon, da um diese Zeit meist Frau R. kam, um mit mir spazieren zu gehen und mich zu kuscheln. Freudig lief ich zum Tor und da stand sie auch mit zwei neuen, unbekannten Menschen. Ich erkannte eine Frau und einen Mann. Sie schienen recht nett und sprachen mich in der fremden Sprache freundlich an, nahmen meine Leine und gemeinsam mit Frau R. ging es durch den Wald. Nach kurzer Zeit gab es einen kurzen Halt und ich bekam von der netten Frau ein Leckerchen zugesteckt und sie streichelte meine Ohren. Dann übernahm der Riese die Leine. Ich machte mich ganz klein und war noch aufmerksamer als sonst. Ein wenig ängstlich war ich schon, aber da musste ich nun durch, was blieb mir dann anderes übrig? Unbeschwert gingen wir weiter, blieben stehen, ich setzte mich auf Kommando, bekam etwas Leckeres und genoss den Spaziergang in vollen Zügen. Meine Angst vor dem Riesen verschwand etwas und als er sich bückte und mit mir auf gleicher Höhe „Auge in Auge“ war, hörte ich seine sanfte und ruhige Stimme und spürte seine großen Hände in meinem Fell. Einfach HERRLICH.

 

Zwei weitere Spaziergänge folgten an den nächsten Tagen. Zu den zwei Menschen kam noch eine dritte Person hinzu, ein Mädchen. Sie kam direkt am Tor auf mich zu und sagte: „Du musst Chucha sein, wie süß.“

 

Verstanden habe ich sie nicht, aber gefühlt. Nach einem ausgedehnten Spaziergang und diversen Leckerchen, kamen wir zurück ans Tor. Alle drei verabschiedeten sich und ich spürte, dass sie traurig waren. War dies ein Abschied für immer? Hatte ich was falsch gemacht?

 

In den nächsten Tagen lag ich traurig auf meiner Decke und selbst der nette Besitzer der Pension konnte mich nicht aufmuntern, obwohl er alles versuchte. An dieser Stelle möchte ich auch ihm einen liebe Gruß schicken und mich freundlich für alles BEDANKEN, verbunden mit der Frage, wie es meinen Hundekumpels geht?

 

31. Oktober 2012.

 

Nicole hieß die nette Frau, die mich schon mehrfach besucht hatte und die soooooooooooooo lieb zu mir war. Nun war es allerdings Zeit für den täglichen Spaziergang und ich freute mich auf Frau R.

 

Am Tor angekommen sah ich aber nicht Frau R. sondern dort stand Nicole.

 

Sie streichelte mich, sagte sanfte Worte zu mir und zog mir ein neues Halsband an. Verwundert schaute ich sie mit meinen großen, braunen Augen an, was nun dachte ich? „Komm Chucha“ rief sie und ging zu einem Wagen, öffnete den Kofferraum und ich lief neugierig zu ihr hin. Kurz streichelte sie mich und hob mein Leichtgewicht in den Kofferraum. „Wir fahren in dein neues Zuhause hörte ich sie sagen“ (verstanden habe ich nichts, aber gefühlt…)

 

 

Die ersten Eindrücke

 

Autofahren ist eine feine Sache, du brauchst nicht zu laufen, hast ein beruhigendes gleichbleibendes Geräusch und siehst viele Dinge mit den Augen eines Hundes. Ich liebe es schon jetzt.

 

Die Fahrt dauerte eine kleine Ewigkeit, auch wenn man Hunden kein Zeitgefühl nachsagt.

 

Nicole schien es zu merken und erzählte mir feine Dinge.

 

Dann stoppte der Wagen und der Motor wurde ausgeschaltet, der Kofferraum öffnete sich und bevor mich meine Begleiterin raus heben konnte, hüpfte ich heraus, schüttelte mich und wartete auf die Dinge die kommen sollten.

 

„Ven“ Chucha hörte ich Nicole sagen, mein Herz blieb vor Erstaunen fast stehen, dieses Wort kannte ich aus Spanien und es bedeutet „komm“. Ihr hättet meinen Schweif in diesem Moment sehen müssen, ich wurde direkt viele Zentimeter größer.

 

Ein großes weißes Tor ging auf, neugierig lief ich hinein, was nahm da meine Nase für einen Geruch wahr? So fein, etwas süßlich, dann dieses summende Geräusch. Später erfuhr ich, dass es eine Bienenbeute war, meine neuen Mitbewohner.

 

Als sich die Haustüre öffnete lief ich hinein und inspizierte einfach ALLES. Nicole sagte nichts und ließ es geschehen. Nach einiger Zeit zeigte sie mir meinen Platz, geschützt neben der Couch in einer großen Ecke, ganz weich…und es roch so neu.

 

Ich glaube dies alles war zu viel für mich, dass ich erst wieder erwachte, als ich die Stimme des Mädchens hörte, die schon beim Spaziergang dabei gewesen war und mich süß fand.

 

Vorsichtig kam sie auf mich zu, „ich bin Lena“ sagte sie, bückte sich und streichelte sanft meine Ohren und mein Fell. „Ich weiß dies ist deine Ecke und Mama sagt, hier darf ich dich nicht stören, aber du bist doch so süß und ich möchte dich einfach begrüßen und knuddeln.“ Dies ist der Beginn einer Freundschaft dachte ich bei mir und ließ mich verwöhnen.

 

Einige Zeit später hörte ich einen Wagen anhalten, eine Autotüre wurde zuschlagen und die Haustüre öffnete sich. Kurz darauf betrat der „Riese“ den Raum. Sein Name war Rüdiger und ich war immer noch etwas ängstlich, obwohl er mich schon so ruhig angesprochen hatte und bisher sehr nett zu mir war.

 

Nun hörte ich wieder einige spanischen Worte wie: „eso, bueno…“, dann das „ven“ Chucha. Rüdiger hatte bereits meine Leine in der Hand, daneben stand Nicole und Lena, ein Familienspaziergang dachte ich…

 

Schnell gesellte ich mich zu meinen Menschen und brav lief ich an der Leine. Mal führte Nicole mich, mal Lena. Nur einen kurzen Weg, dann sah ich das weite Feld. Hier gab es wieder so viele neue Eindrücke und Gerüche, dass ich alleine darüber eine Stunde berichten könnte.

 

Der Spaziergang war herrlich, ich genoss die frische Luft, meine Menschen, einfach ALLES.

 

Unterwegs begegneten mir einige Artgenossen, wir begrüßten uns, aber zu mehr war ich momentan nicht zu gebrauchen, zu viele Reize für einen einzelnen Hund wie mich, der die meiste Zeit in den vergangenen zehn Jahren auf einem Grundstück verbracht hatte, in einer ganz anderen Umgebung.

 

Fressen wollte ich in meinem neuen Zuhause an diesem Abend nicht so richtig. Mein Bauch tat weh und ich war müde. Jetzt einfach nur noch schlafen…und träumen. Gute Nacht.

 

Dr. N.

 

Die nächsten Tage verliefen ähnlich, viele neue Eindrücke, Zuneigung, aber auch Zeit mich, alles NEUE kennenzulernen. Meine Bauchschmerzen waren mal da und dann mal wieder weg, aber trotz verschiedener Futterangebote hatte ich keinen Appetit. An einem Tag brach ich sogar das wenige Futter wieder aus und fühlte mich schlapp und lustlos.

 

Dann lerne ich Dr. N. kennen. Seine Praxis ist hier ganz in der Nähe. Im Warteraum lernte ich einen Labrador, eine Katze und später sogar noch einen Welpen kennen. Nicole und Rüdiger waren mit mir dorthin gefahren, sie sorgten sich, dass es mir nicht so gut ging.

 

Zuerst hieß es warten, zwei meiner Artgenossen wurden untersucht, ich hörte komische Dinge von den beiden durch die verschlossene Türe des Behandlungsraumes. Komm, wir gehen einfach wieder dachte ich bei mir, als ich die Stimme vom Doc hörte und wir in sein Behandlungszimmer betraten.

Er unterhielt sich mit meinen Menschen und ich wurde mit Leckerchen verwöhnt und durfte alles dort erschnuppern. Lässt sich gut an dachte ich und meine Angst wich. Dann wurde ich auf einen glatten Tisch gehoben, meine Tatzen und Gelenke untersucht, mein Bauch abgetastet, meine Ohren inspiziert usw.

 

Rüdiger hielt meinen Kopf dabei fest und streichelte mich, dabei redet er mit sanfter Stimme auf mich ein. Ist schon OK dachte ich, bin doch kein Mädchen.

 

Beim Einstich der Spritze in meinen Popo erinnerte ich mich dann doch noch daran, dass ich ja ein Mädchen war, aber ein TAPFERES. :o)

 

In den nächsten Tagen ging es mir besser, ich war fit, hatte Appetit, …so konnte es bleiben. Leider war der gute Zustand nach einigen Tagen wieder vorüber, zu früh gefreut. Mein Durchfall nahm zu, ich übergab mich und auch selbstgemachtes Hühnchen mit Reis half nur bedingt.

 

Dr. N. untersuchte nun meine Hinterlassenschaften und die Diagnose war „Giardien“, das sind Parasiten im Darmbereich erklärte er. Also, dann wieder Spritzen in meinen Allerwertesten und eine Kombinationskur in den nächsten drei Wochen. Dazu Schonkost, Ruhe und viel Zuneigung.

Wie schnell die Zeit vergeht!

 

Eben schlich ich noch aus dem Behandlungsraum, nun waren bereits drei Wochen vergangen. Schon nach der ersten Behandlungswoche ging es mir besser.

 

Rüdiger und Nicole kochten für mich, Lena ging mit mir spazieren und nun hatte ich auch wieder Lust, Artgenossen kennen zu lernen.

 

„Wir haben es geschafft“ hörte ich den Doc sagen und zugenommen hatte ich auch zwei Kilo. Nun kann der neue Lebensabschnitt beginnen, Leckerchen gab‘s auch mal wieder dort und eine große Tüte für Zuhause schenkte er mir. Ein netter Kerl der Doc, dort gehe ich gerne wieder hin, ach und natürlich DANKE für ALLES.

 

    Im Alleingang

 

In diesen drei Wochen meiner „Parasiten-Behandlung“ brauchte ich anscheinend Abwechslung und Zerstreuung, sonst kann ich mir im Nachhinein mein Verhalten nicht erklären. Dies sage ich mit einem Zwinkern im Auge.

 

Ein Schelm der Böses dabei denkt!!!

 

An diesem Vormittag hatte Rüdiger einen schönen Spaziergang mit mir unternommen, wie fast jeden Tag, danach gab es Diätfutter, ich legte mich zum Schlafen in meine Kuschelecke und Rüdiger fuhr Arbeiten.

 

In meinem Alter genieße ich zwischendurch auch die Zeit ohne meine Menschen, ich weiß, dass sie zurückkommen und so verbringe ich die menschenfreie Zeit mit mir, um für neue Abenteuer wieder Kraft zu sammeln. Nicht vergessen, ich werde bald zehn Jahre.

 

Nach einigen Stunden wurde ich wach und mir kam die Idee einen Ausflug zu unternehmen. Als erstes ging ich in die Küche und beschnupperte dies und das. Treppe runter in den Keller, dort liegen so flauschige Teppiche in Lenas Zimmer. Aber auch dort hielt es mich nur kurz. Also lief ich in die Diele und versuchte die Eingangstüre mit meine Pfoten zu öffnen.

 

So eine Türklinke kann hartnäckig sein, …ich auch.

 

Nach mehreren Versuchen sprang die Türe auf und ich lief die Einfahrt herunter bis zum Tor. Oh, wie interessant was dort so alles passierte. Ein riesiger Müllwagen leerte die Abfallbehälter mit ohrenbetäubendem Lärm, schnell lief ich wieder ins Haus und wartete bis alles vorüber war.

 

Als ich nicht mehr hörte, blinzelte ich um die Hausecke und da kam „Butch“. Eigentlich mag ich ihn, uneigentlich lief ich zum Tor und bellte ihn erst mal kräftig an. Verängstig, mit eingezogenem Schwanz trollte er sich, ich bin ein großes böses Mädchen dachte ich. Gut so.

 

Nach dieser Verausgabung suchte ich mir einen sonnigen Platz, von wo ich alles sehen konnte und schlief wieder ein.

 

Unterbrochen wurde mein Schlaf dann durch unsere nette Postbotin. Sie hat zwei Schäferhunde und lässt es sich nie nehmen, mich zu begrüßen und zu streicheln. Sie riecht so gut und ist total nett.

 

„Heute ganz alleine draußen“ hörte ich sie sagen, „dann schließe ich mal wieder das Tor, damit du nicht unter die Räder kommst“ zwinkerte sie mir zu.

 

Augen zu und endlich wieder träumen dachte ich, als die „Zeitungsfrau“, ebenso Hundefrauchen das Tor kurze Zeit später öffnete.

 

„Na Chucha, genießt du die Sonnenstrahlen?“. Ja, ja …und alleine bin ich auch, dachte ich bei mir, aber sie sprach es nicht aus, krabbelte mich am Ohr. Das war ok, aber war das ein Betrieb ist hier…

 

Als es kälter wurde, trottete ich wieder nach drinnen auf meine kuschelige Decke, allerdings ließ ich die Haustüre auf.

 

Meine Menschen fanden es am Abend allerdings nicht lustig, dass die Haustüre den ganzen Tag offen stand, reagierten aber nur so, dass diese künftig abgeschlossen wurde und die Wohnzimmertüre ebenfalls geschlossen wurde, dies führte dazu, das mein Radius tagsüber etwas eingeschränkter war. Aber der „Ausflug“ war Klasse.

 

Tage später öffnete Nicole die Haustüre, ließ mich nach draußen und zog sich noch an, um mit mir eine Runde übers Feld zu gehen.

 

Ich lief schon mal zum Tor und dies war ausnahmsweise nicht verschlossen.

 

Was spricht dagegen mal alleine loszulaufen, ich kenne doch den Weg und Nicole kommt schon nach. Gesagt getan, lief ich los, schnupperte hier, schnupperte ich da, ging links, ging rechts und vergaß die Zeit und den Weg, sowie mein Frauchen. Upps!!!

 

In der Zwischenzeit hatte Nicole mein Verschwinden bemerkt, war schnell zum Feld gelaufen, dort war ich nicht. Dann zum Kirmesplatz, auch dort war ich nicht. Von dort aus zum Bäcker, aber auch hier negativ, keine Chucha. Nun sollte Rüdiger mithelfen. Nicoles Angst, dass mir etwas passierte, war riesig groß und dies zu Recht, wie ich im Nachhinein gestehen muss.

 

Während dieser Zeit war ich zurück gelaufen und legte mich vor die Haustüre. So klein wie ich mich gemacht habe dachte ich, wird das Donnerwetter schon nicht so schlimm werden.

 

Da hörte ich die laufenden Schritte von Nicole die Einfahrt hoch kommen. Sie sah mich und nahm mich in den Arm. „Da bist Du ja, Du böses Mädchen, ich hatte solche Angst, das Dir was passiert ist“.

 

Das war mir eine Lehre, sage ich euch, Ausflüge nur noch mit meinen Menschen.

 

 

Weihnachten

 

Unser Wohnzimmer veränderte sich, meine Kuschelecke war nicht betroffen, aber ein duftender Baum stand plötzlich mitten im Zimmer, Sterne aus Stroh an den Fenstern, überall Kerzengeruch und ein großer komischer „Nussknacker“ schaute mich ständig an. Auf meine Annäherung reagierte er nicht, ebenso ignorierte er mein leises Knurren.

 

Ich beschnüffelte ihn und glaubt mir, dieses Ding war ohne Leben. Also eine Art großer Knochen für mich. Keine Angst, ich habe ihn nicht angeknabbert, aber daran gedacht schon.

 

Einige Tage später wurden bunte, schön verpackte Pakete unter den Baum gelegt, täglich wurden es mehr.

 

Nachts, wenn meine Menschen schliefen und ich meinen Rundgang durch Haus machte, habe ich mal an den Paketen gerochen. Nichts „Verdächtiges“ war mein Resümee. Bis an dem Tag der Tage.

 

Im Nachhinein weiß ich, dass es der Tag vor dem Heiligen Abend war. Meine Lieben schliefen bereits seit Stunden und ich erwachte durch einen sehr intensiven Geruch. Sofort gingen alle „Alarmglocken“ bei mir an. Was war das?

 

Obwohl meine Hüfte schmerzte sprang ich auf, stürzte zu den Paketen und ein herrlicher Geruch drang aus einem neuen Paket, dass ich zuvor noch nicht gesehen bzw. gerochen hatte. Ich nahm meine Nase und versuchte es von den anderen Paketen zu trennen, dann die Pfote,…nichts. Langsam machte mich das Ding verrückt. So ein großer, geschickter Hund und so ein kleines duftendes Päckchen…

 

Während ich noch überlegte machte sich mein Instinkt selbständig und befahl mir in das Paket zu beißen. Ehrlich…, das habe ich versucht meinen Menschen anschließend auch so zu verkaufen, ohne Erfolg.

 

Es war der Instinkt, ganz bestimmt!

 

Wie gesagt, reingebissen, Verpackung ab, hier halfen wieder meine Pfoten und siehe da, eine blöde Plastiktüte kam hervor, aber der Geruch wurde intensiver.

 

Mein instinktiver Rausch wurde nur noch schlimmer und zerfetze die Plastiktüte gleich in wenigen Sekunden. Was lag darin fragt ihr euch sicher?

 

Ein großer und absolut feiner Knochen, woher ich das weiß?!

 

Aufgegessen!!! :o)

 

Pause.

 

Es wurde bereits hell, als ich mit vollem Magen und müde vom Kauen wieder zurück auf meine Decke schlich. Dann schlief ich ein und träumte von ganz vielen Paketen und noch mehr riesen Knochen.

 

„Maaaaaaaama, komm mal schnell“ hörte ich Lena rufen, muss dieses Geschrei sein, ich schlafe doch noch, dabei drehte ich mich mürrisch auf die andere Seite.

 

Es folgte ein Gespräch zwischen Lena und Nicole, Rüdiger wurde gerufen, tagt jetzt der Familienrat dachte ich, was ist hier los?

 

Ihr habt es erraten, meine nächtliche Knochenorgie war aufgefallen und die Reaktion war, dass alle Pakete weggenommen wurden. „Das war unser Fehler“ hörte ich meine Menschen sagen, „gut das sie nicht das Plastik gefressen hat“.

 

Soweit war ich mal wieder mit „einem blauen Auge davon gekommen“. Als am Abend der Tisch schön gedeckt wurde, leise Musik lief, ein herrlicher Duft in der Luft lag, aßen meine Menschen und für mich gab es in der Küche gleichzeitig einen Napf voll mit Reis, gekochten Möhren, Hühnchen Fleisch und körnigem Frischkäse. Ich LIEBE das!

 

Danach ging es zur Geschenkeverteilung. Alle waren glücklich und bekamen schöne Dinge, ICH nicht.

 

Traurig trollte ich auf meine Decke, mein Weihnachtsfest war schon gewesen, das war nun die Konsequenz. Schade.

 

Kurze Zeit später wurde ich von drei Paar Händen gekrault und verwöhnt… und wenn ihr es nicht verratet sage ich euch ein kleines Geheimnis. Lena hat mir unauffällig einige Hundekekse in meine Kuschelecke geschmuggelt.

 

Ein schönes Weihnachtsfest.

 

 

 

Weihnachtsbrief meiner Menschen an die lieben Tierschützer von

„Stray“ einsame Vierbeiner e.V.

 

Liebe Frau M., liebe Frau R, liebe Familie G.,

 

viele Menschen auf der Welt feiern am 24. Dezember den Heiligen Abend.

Festliche Stimmung macht sich breit, die Kinder freuen sich auf Geschenke, vielen genießen die Feiertage und schauen auf das abgelaufene Jahr zurück. Sicherlich ziehen auch Sie ein Resümee, privat, beruflich und auf Vereinsebene. Wir tun dies auch und haben festgestellt, dass unser Weihnachtsfest bereits am 31. Oktober in diesem Jahr stattgefunden hat.

Dies war der Tag, an dem unsere Chucha „zur Probe“ kam und direkt in unseren Herzen einen Platz fand, als neues Familienmitglied. Chucha hat uns in dieser kurzen Zeit so viel gegeben und Sie war der oftmals beschriebene „Deckel“ der auf unseren „Familientopf“ passt.

Gesundheitlich hat Chucha sehr gute Blutwerte, die Vitalfunktionen sind absolut in der Norm und selbst ihre leichte Arthrose hat sich in dieser kurzen Zeit gebessert, so dass wir das Schmerzmittel bereits auf die halbe Dosierung reduzieren konnten. Täglich zwei Stunden an der frischen Luft, aufgeteilt auf drei bis vier Spaziergänge, sind auch für uns gut und machen immer Spaß.

Nachdem wir einige spanische Kommandos gelernt haben, versteht Chucha nun bereits viele Worte in unserer Sprache und läuft gerne ohne Leine, wobei sie immer den Blickkontakt zu uns hält. Sie freut sich über die neuen Hundekumpels hier in der Umgebung und ist sehr lieb und ausgeglichen. Schmusen, schlafen, fressen und spazieren gehen, gehören zur ihren Lieblingsbeschäftigungen. Meistens schauen wir sonntags „Tiere suchen ein Zuhause“ im WDR, da ist Chucha immer ganz aufmerksam und hat bereits entschieden, bald eine kleine Katze zu adoptieren. Bis zur Adoption muss sie uns allerdings noch überzeugen.  :o)

Vielleicht haben Sie im neuen Jahr Zeit und Lust, Chucha`s neues Zuhause kennenzulernen und gemeinsam eine Runde über die Felder in Grevenbroich zu drehen. Wir laden Sie herzlich ein und Chucha würde sich sicherlich, ebenso wie wir, über ihren Besuch freuen.

Wir vier wünschen Ihnen ein schönes Weihnachtsfest, einen guten Jahresübergang und viel Erfolg, Ausdauer, sowie eine gute Vermittlung, um noch mehr Menschen (und Vierbeiner!!!) wie uns glücklich zu machen.

Herzliche Grüße
Lena, Nicole, Rüdiger und Chucha

 

 

Dienstag 22. Januar 2013

 

…für mich ein Tag wie jeder andere Tag, die Weihnachtsferien waren vorüber und meine Menschen gingen wieder ihrer Arbeit nach. Für mein Hundeleben bedeutete das, 6:30 Uhr aufstehen, Fellpflege, Halsband an und dann schnell auf das Feld. Danach etwas lecker Gekochtes in den Napf und ab in meinen Magen. Dann wird es aber auch schon Zeit für meinen Vormittagsschlaf. Ach, wie anstrengend, so ein Hundeleben.

 

Dieser Dienstag verlief etwas anders.

 

Meine Menschen deckten den Frühstückstisch, leise Musik lief im Hintergrund und alle waren besonders lieb zu mir. Chucha hier, Chucha da, ein Krabbeln, ein lieber Blick…war schon wieder Weihnachten, dachte ich?

 

Dann fingen die DREI an zu singen…Leute ich sage euch, mir war das so peinlich, dass ich mich zusammen gerollt in meine Ecke verzogen habe, damit wollte ich nichts zu tun haben.

 

Sicherlich seid auch ihr schon neugierig, was war da los?

 

Nun hörte ich bereits zum zweiten Mal „Happy Birthday to you…“ Hatte ich etwa Geburtstag?

 

Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, und es war sogar ein „runder Geburtstag“, ich wurde 10 Jahre. Ein großes Leckerchen mit einer brennenden Kerze wurde geholt, dieses Ding roch verführerisch. Ich war total überrascht und aufgeregt. Nun pustet doch die Kerze aus und her mit dem „riesen Ding“, dachte ich, als Lena die Kerze ausblies und sie mir mein Geschenk überreichte.

 

Schwups ins Maul und schnell in meine Ecke, sicher ist sicher, nicht wahr. Details möchte ich euch ersparen, nur so viel, erst leckte ich an dem genüsslichen Teil, dass Wasser aus meinem Mund tropfte auf meine Decke, dann ein Biss mit den Seitenzähnen und das erste göttliche Stück brach ab. Ich kaute und schmatzte, schluckte es herunter und so ging es eine lange Zeit weiter.

 

Nachdem alles in meinem Hundemagen verschwunden war, schnüffelte ich die Decke ab. Da müsste doch noch was sein, aber es blieb nur der angenehme Geruch. Müde vom fressen, als essen konnte man dies nicht beschreiben, schlief ich ein und der Weihnachtstraum vom Knochen kehrte in ähnlicher Form zurück.

 

Mittags gingen wir VIER dann in den Wald, ständig veränderte sich das Wetter. Mal Schnee, mal Regen, dann etwas Sonnenschein, wie freue ich mich auf den Frühling und den Sommer mit all seinen Gerüchen, aber jetzt war Winter.

 

Wir ließen uns vom Wetter nicht die gute Stimmung verderben, wir spielten, ich schnupperte, dann einige kleine Übungen, Hundebegegnungen, …fein so ein ganzer Tag mit der Familie.

 

Zum Abendessen, das nicht zum „Abendfressen“ mutieren sollte, bekam ich mein leckeres Trockenfutter mit einem Anteil Wurst vom Metzger. Der stellt das speziell für Hunde her und es tut und schmeckt mir sooooooooo gut.

 

Langsam ging dieser zehnte Geburtstag dem Ende entgegen. Noch ein paar Streicheleinheiten und dann war ich auch bereits im Reich der Träume. Herrlich!!!

 

…aber MORGEN schlafe ich erst mal aus und nehme mir Urlaub, das waren meine letzten Gedanken vor dem Einschlafen.

Der Winter, verbunden mit Kälte, Regen und Schnee wollte einfach nicht enden, deshalb melde ich mich erst jetzt, Ende Mai, wieder bei euch zurück. Mein Winterfell hat sich auch bereits verabschiedet und nun genieße ich einfach die schönen Sonnenstunden.

Vielleicht habt ihr schon die neuen Bilder von mir und meinen Menschen gesehen, natürlich ist in der Zwischenzeit auch einiges passiert.

Neugierig?

Dann lege ich direkt los.

 

 

Wer ist Inge?

 

 

Wie immer, bevor ich die Frage beantworte, einen kleinen Ausblick von meinem Tagesablauf.

 

Aufstehen ist gegen 5:30 Uhr angesagt. Mal ganz ehrlich, „Morgenstunde hat Gold im Munde“, ein Knochen und dann Aufstehen wäre mir gegen 9.00 Uhr lieber, aber ich möchte auch nicht undankbar erscheinen. Meine Menschen müssen in der Woche gegen 7.00 Uhr aus dem Haus und vorher werde ich sanft geweckt, meist mit „steh auf Du Schlafmütze“, dann eine kurze Kuscheleinheit, danach Fellpflege…und schon das Halsband an und ab aufs Feld.

 

Dann ist die Sonne schon da und hell ist es immer, anders als noch vor Wochen, herrlich. Selbst zu dieser Zeit sind bereits einige Hundekumpels unterwegs. Meist treffe ich Booster und die Katzen von Sabrina (dazu später mehr), aber selbst Hannes kann mich zu dieser frühen Stunde noch zu einfach NICHTS animieren.

 

Also trotte ich hinter meinem Menschen her, hebe das Beinchen, schnüffele mal hier, mal da und schon nach 30 Minuten ist die Runde zu Ende und ich denke so bei mir:“…schade, jetzt bin ich wach und hätte Lust auf Abenteuer“.

 

Dann rettet mich nur das Frühstück. Morgens gibt es lecker Fleisch mit Gemüse, Frischkäse und Öl. Leute ich sage euch, echt lecker. Innerhalb von wenigen Minuten ist alles verschwunden und mein Hundenapf sauber geleckt. Noch ein Schluck frisches Wasser und schon ruft ein kleines Schläfchen.

 

Da wir schon bei den Sprüchen sind:

„Nach dem Essen soll man (und Hund) ruhen“.

 

Meist werde ich gegen 11:00 Uhr wach, entweder kommt der Postbote und lärmt mal wieder am Briefkasten rum, oder ein Müllwagen muss unbedingt zu meiner Schlafenszeit die Tonnen leeren, wäre da noch die Kehrmaschine, oder einfach die lauten Glocken der Kirche. Irgendetwas ist immer, geht euch das auch so?

 

Dann höre ich den Schlüssel im Schloss, vorab gesagt, es sind nicht meine Menschen, mein buschiger Schweif wird nun zum Teppichklopfer, dann geht die Wohnzimmertüre auf und da steht… Inge. Ein Lächeln im Gesicht und meine Leine in der Hand.

 

„Guten Morgen Chucha, ausgeschlafen…?“ höre ich Inge sagen, springe auf, ein krabbeln im Vorbeigehen und schon stehe ich bereit für den Spaziergang. Inge ist unsere Nachbarin, total lieb und echt fit für die vielen Lebensjahre.

 

Ursprünglich ist sie immer alleine spazieren gegangen, dann haben meine Menschen einen Kontakt hergestellt und so wurde Inge meine neue, liebe Freundin. Unter uns, ein kleines Leckerchen fällt meist auch noch ab, aber der gemeinsame Spaß steht an erster Stelle.

 

Ralf Lügger

 

 

Nun hatte ich im Januar 2013 meinen 10. Geburtstag, ohne jetzt konkret zu rechnen, wäre ich als Mensch sicherlich schon eine alte Oma, wie mein Herrchen immer so charmant bemerkt. Männer halt!

 

Stellt euch vor, IHR müsstet im hohen Alter noch die Schulbank drücken, unwahrscheinlich sagt ihr, aber mir ist es so ergangen.

 

Es war der 16.3. und eigentlich fing alles so gut an. Ausgeschlafen, ein kleiner Spaziergang, danach ein feines Essen und gegen 11:30 Uhr ab in den Kofferraum. Ach, ich freute mich schon auf einen Ausflug mit meinen beiden Mitbewohnern. Gegen 13:00 Uhr war die Fahrt beendet und ich sah das Ortsschild von Haminkeln. Die Sonne schien und die Temperaturen waren echt sehr angenehm.

 

Wir parkten am Bahnhof, die Rampe wurde angelehnt und schon gab es neue Gerüche.

 

Was höre ich da?

 

Gebell meiner Artgenossen ganz in der Nähe. Mal schauen was dies bedeutet, dachte ich so beim Näherkommen. Auf einem Parkplatz standen so ca. 5 Vierbeiner und es wurden noch mehr. Geschnüffelt hier, geschnüffelt da, kurz begrüßt und zwei der Hundekollegen wollten wohl lieber alleine sein, da sie mich anbellten. Na, wenn euch glücklich macht, ich habe meine Menschen, macht ihr was ihr wollt.

 

Was war das hier für ein Treffen dachte ich so bei mir, da fuhr ein weiterer Wagen auf uns zu und ein riesen Kerl stieg aus, gefolgt von einer netten weiblichen Begleitung. Eine zukünftige Hundetrainerin wie ich später erfahren habe.

 

Direkt begrüßte er meine Hundekumpels und die Menschen, streichelte hier, wühlte da und kam dann zu uns. Kleiner konnte ich mich nicht machen, aber die Stimme war freundlich und sehr direkt. Ich verstand sofort was er wollte.

 

„Du bist also die Chucha“ sagte er und ich bin der Ralf. Wir machen heute gemeinsam einen Spaziergang und einige Übungen, hast Du Lust?! Dies war sicherlich rhetorisch gemeint, da ich mein Halsband samt dazugehöriger Leine an hatte und diese Entscheidung nicht selber treffen konnte. Später habe ich erfahren, dass Ralf der Lehrer von meinem Frauchen ist, ein Hundetrainer.

 

Nun ging es aber auch schon los.

 

„Alle hintereinander in einer Reihe bis zur großen Straße und dann einzeln überqueren“ hörte ich seine Stimme. Na, wenn es weiter nichts ist, dass kriegt Frauchen und ich schon hin. Bis zur Straße „bei Fuß“, am Straßenrand „sitz“, danach ein „komm“ und schon war die Übung erledigt.

 

„Hat doch sehr gut funktioniert“ sagte Ralf im Vorbeigehen.

 

Oooooh, was wurde ich groß und immer größer, Komplimente mag ich und weiter geht’s…

 

Die nächste Übung lag mir auch. Das letzte Hunde/-Menschenpaar in der Reihe, überholte alle Paare und nahm den Platz eins in der Reihe auf.

 

Komischerweise knurrten einige wenige Hundekumpel mich bei vorübergehen an oder bellten, ihre Menschen hatten alle Hände voll zu tun, aber nun wurde mir langsam bewusst, wozu dieses Training sinnvoll war.

 

Auf einer Wiese stellten wir uns im Halbkreis auf und die Vierbeiner setzten sich. Dann begann das erste Paar im Slalom durch den Halbkreis zu gehen, vorbei an den „Gespannen“. Auch hier gab es perfekte Läufe und welche die noch fleißig üben müssen. Erstaunt war ich, dass Ralf ALLE lobte und sogar einen Vierbeinerkumpel persönlich vorbeiführte, der sicherlich noch Anfänger war.

 

Mittlerweile war auch einer der knurrenden Kandidaten zu mir gekommen und wir liefen nebeneinander. Friede, Freude, Eierkuchen dachte ich so bei mir.

 

Nach über 90 Minuten kamen wir wieder am Parkplatz an und die kleine Gruppe löste sich nach und nach auf. Es wurde sich verabschiedet, Komplimente und Erfahrungen ausgetauscht und Leute mal ganz ehrlich…es hat mir RIESEN Spaß gemacht und gelernt habe ich außerdem problemlos an der Leine von der linken auf die rechte Seite meines Menschen zu gehen, tolle Technik die Ralf uns beigebracht hat.

 

Zum Schluss hörte ich ihn noch sagen, welch ein entspannter Hund ich doch sei. Dieses Kompliment gebe ich Ralf sehr gerne zurück. Auch er ist ein konsequenter aber sehr entspannter Lehrer.

 

DANKE für die Unterrichtsstunde und bis bald mal wieder.

 

Dann gingen wir in eine Eisdiele, ich bekam einige kleine Leckerchen und frisches Wasser, meine Menschen tranken Kaffee und meine Augen fielen zu und ich begann von meinem Schultag zu träumen…

 

Urlaub in Norddeich und Kimba das Krokodil


 

Bereits am Freitag bemerkte ich eine Veränderung im Tagesablauf meiner Menschen. Alle liefen durcheinander, Taschen und Koffer
wurden von A nach B getragen, die sonst so angenehme Ruhe und Entspannung war nicht vorhanden und ich verzog mich nach draußen. Da halfen auch anscheinend die Buddha-Figuren nichts, die im Wohnzimmer standen, Hektik war angesagt.

 

In den letzten Monaten haben mir meine Menschen überlassen ob
ich draußen oder im Wohnraum meine Zeit verbringe, KLASSE sage ich euch, da ich bei schönem Wetter meist am Tor liege und alles und jeden sehe, viele kennen mich und so fallen immer mal wieder Streicheleinheiten an, ach so mag ich das einfach.

 

Als es dunkelte wurde ich herein gerufen und legte mich müde
und entspannt auf meine Decke und schlief ein. Die vielen Koffer, Taschen und Tüten im Wohnzimmer bemerkte ich schon, die Bedeutung war mir jedoch unbekannt.

 

Am nächsten Morgen, ein Samstag, kam Lena schon relativ früh
und weckte mich, Fellpflege inkl. Schmusen, dann ein Spaziergang und bei
unserer Rückkehr stand schon der Kofferraum von unserem Auto auf, so das ich mit Hilfe meiner Rampe in den Wagen kletterte.

 

Die Fahrt dauerte unendlich lange, zwischendurch eine Pause,
dann endlich ANGEKOMMEN!

 

Schnell aus dem Kofferraum heraus und mit der Nase die
Umgebung abgeschnüffelt. Rein ins Haus, in den Garten, wie aufregend, so viele neue Gerüche und Eindrücke.

Obwohl meine Decke ausgebreitet wurde und meine Näpfe
aufgebaut wurden war ich viel zu beschäftigt mit all diesen neuen Dingen in meiner Umgebung, da war also unser neues Zuhause für die Ferienzeit. Aber was wollten wir hier?

 

Bevor ich eine Antwort auf diese gedachte Frage erhielt, hörte
ich wie meine Leine genommen wurde und mein Name gerufen wurde. Also…rein in den Wagen und Motor an. Erfreulicherweise dauerte die Fahrt nur wenige Minuten.
Neugierig blickte ich aus dem Heckfenster und als sich die Kofferraumklappe wieder öffnete, vernahm ich einen unbekannten, aber sehr angenehmen Geruch.

 

Vor mir lag eine kleiner Hügel den meine Menschen „Deich“
nannten. Ich kletterte einige Stufen hoch, aber was war das? Da lag eine
riesengroße Badewanne vor mir, der angenehme Geruch wurde intensiver, so etwas habe ich mit meinen fast 11 Lebensjahren noch nicht gesehen.

Aber dies sollte nicht alles sein. Meine Leine wurde gelöst und ich lief Richtung Wanne. Weder Stimmen die Chucha riefen, noch die
geschätzten 60 Vierbeiner die nun meinen Weg kreuzten beachtete ich, das Meer (den Begriff hörte ich später) war nun mein Ziel, also „rein ins Vergnügen“.

 

Erst langsam tastend mit meinen Füßen im Schlick, dann setzte
ich mich und nahm ein Bad. Viele Hundekumpels waren da schon mutiger und schwammen. Ich probierte erst einen Schluck Wasser, aber das war keine gute Idee sage ich euch. Voll ekelig, wie Futter das drei Tage in der Sonne gestanden hat und ungenießbar ist. Bitte nicht nachmachen.

Also schwamm ich ein Stückchen und vergaß doch total meine
Menschen. Die standen am Rand mit den Füßen im Wasser und amüsierten sich über mich, so mein Eindruck.

Deshalb zurück ans Ufer, erst mal schütteln, …wieso maulen nun
alle mit mir, ist doch nur Wasser und dann vollführte ich einen Freudentanz. Jetzt wusste ich auch was wir hier wollten, Spaß haben und entspannen.

 

Entgangen war mir wohl, dass meine Verrücktheit von einigen
meiner Hundefreunde beobachtet wurde und ich nun von den Mutigsten umlagert wurde. Hier wurde geschnüffelt, gerannt, animiert, gebellt und ich konnte einfach Hund sein. HERRLICH!

Viel später gingen wir, also meine Menschen und ich, in ein
Restaurant wo es so lecker roch, ich bekam noch zwei leckere Kekse und schlief dort, überwältigt von den Ereignissen ein, bis ich geweckt wurde und wir Richtung unserer neuen Heimat fuhren.

 

So vergingen die Tage nach einem ähnlichen Muster, meist ging
Alina mit mir am Morgen spazieren, dann vorzügliches Futter und danach
Unternehmungen mit meinen Menschen und ganz vielen neuen vierbeinigen Kumpels.

 

An einem Tag erzählten meine Menschen nach dem Abendessen, das
sie eine Familie mit einer älteren Schäferhund-Dame kennengelernt haben, die auch total lieb war. Sie hieß Kimba und ihr Herrchen erzählte, dass Kimba in bestimmten Situationen mit anderen Hunden erst lächelte und dann ihre Schnauze wie ein Krokodil öffnete und die Zähne zeigte. Ab diesem Moment, ohne sie persönlich zu kennen, war es für mich „Kimba das Krokodil“. Ich war schon sehr neugierig sie kennen zu lernen.

Tage später sollte dies der Fall sein. Mein Herrchen und ich
machten einen „Solotag“ am Meer ohne die Damen. Gemütlich lagen wir gemeinsam in der Sonne und faulenzten. Dann entdecken wir Kimbas Familie in einem Strandkorb, die Hundedame des Hauses lag in ihrer eigenen Strandmuschel. Wie nobel dachte ich bei mir, aber ein weltgewandter Hund wie ich es bin, hat keine Vorurteile, oder?!

 

Als wir näher kamen stand Kimba auf und beäugte mich, ich tat
das gleiche. Dann wurde kurz geschnüffelt und müde legte sie sich wieder hin. Ich tat das Gleiche und hatte mir das Krokodil wilder vorgestellt.

 

Gemütlich hier, dachte ich bei mir und total nette Menschen,
als ein fremder Hund in unsere Richtung kam. Das „Lächeln“ von Kimba war mir nicht entgangen, aber die Geschwindigkeit wie sie den Störenfried verbellte und aufsprang, erinnerte mich tatsächlich an ein Krokodil. „Heiliges Blechle“, gut das wir uns so gut verstanden, das ich später sogar kurz in die durchaus noble Strandmuschel durfte.

 

Vielleicht sehen wir uns mal wieder, dachte ich bei mir, als
wir schon wieder auf der Rückfahrt nach Hause waren.

Auch den süßen „Eurasier“ Rüden der soooooooooooo schön küssen
konnte und so toll ausgesehen hat, werde ich nicht vergessen, aber es gab so viele schöne Momente in diesem Urlaub, das ich nun viele Wochen schöne Träume habe.

 

Bestimmt wiederholen meine Menschen und ich dies, die Nordsee,
MEIN absoluter Favorit.

 

 

 

 

                                             Im Zeitraffer

 

Kennt IHR auch das Gefühl… Ihr dreht euch einmal herum und schon ist wieder ein halbes Jahr vorbei. Nun wird es aber Zeit das ich euch ein wenig in mein Hundeleben blicken lasse. Na, habt IHR Lust? Dann geht’s jetzt los.

Nach den herrlichen Tagen an der Nordsee war ich glücklich, wieder in meinem Zuhause zu sein. Der Urlaub hat mir sehr gut gefallen, aber die Normalität tut auch gut und sorgt für Ruhe und Geborgenheit. So vergingen die letzten schönen Sommertage, der Herbst war gekommen. Neben den Spaziergängen über "unsere" Felder waren meine Menschen und ich viel am Rhein spazieren. Ein wenig wie am Meer, das Wasser, aber besonders die vielen Vierbeiner, du hast immer etwas zu schnuppern, oder spielst mit den vorbeigehenden Fellnasen. Abends dann todmüde und überwältigt von den schönen Begegnungen.

Einen richtigen Winter mit Schnee und niedrigen Temperaturen hatten wir nicht und so kam es, dass ich an vielen Tagen noch draußen liegen konnte. Ich genieße es auf meiner Decke zu liegen und alles zu beobachten.

Dann hatten meinen Menschen wieder Urlaub. Das Wohnzimmer wurde schön geschmückt und eine riesige Tanne direkt neben meine Körbchen gestellt. Das erinnerte mich an die Geschichte mit dem leckeren Knochen, es musste fast ein Jahr vorüber sein, voller Erwartung dachte ich…bald ist Weihnachten. Lecker!

Die kommenden Tage verbrachten wir alle zusammen, gingen viel spazieren, besuchten unsere Familie. Die Omas und Ur-Oma freute sich besonders mich mal ausgiebig streicheln und verwöhnen zu dürfen. So lässt es sich aushalten.

Silvester habe ich dann verschlafen, Mitternacht ist einfach nicht meine Zeit. Egal, dann eben im nächsten Jahr, oder auch nicht.

Mein Geburtstag am 22. Januar war wieder mal sehr schön, bis auf das Singen meiner Menschen. Echt ein wenig peinlich, aber auch irgendwie süß.

Egal, Hauptsache der Knochen schmeckt.

Jetzt, Ende Januar, und die ersten Bäume blühen schon. Von Winter nichts zu sehen. Meine alten Knochen bedanken sich. Wie heißt es doch so schön: „Lobe den Tag nicht vor dem Abend“, aber optimistisch darf ich doch sein, oder?!

 

…jetzt einfach die verfrühte Frühjahrssonne genießen.

 

 

 

 

Frühjahr und Sommer 2014 

 

Alsoooo, aus meiner Hundesicht war das Frühjahr und der Sommer einfach total genial. Auch wenn ich EUCH schon sagen höre, „verregneter Sommer“, waren die letzten Monate so, wie ich es liebe. Angenehme „Felltemperaturen“, Sonne, genügend Schatten, kühle Nächte für meine Träume…

 

Meine Menschen lassen mich mittlerweile komplett alleine entscheiden, ob ich tagsüber draußen bleibe, oder gerne in meinem kuscheligen Körbchen im Wohnzimmer liege. Bei Regen verziehe ich mich schnell unter ein Dach, aber spätestens am Abend komme ich brav rein und hole mir meine Streicheleinheiten ab. Ach, das leckere Futter nicht zu vergessen, das gibt es ja auch noch.

 

Durch unseren diesjährigen Urlaub an der Nordsee, ich berichte später noch darüber, haben meine Menschen mein Essen umgestellt und ich sage euch, echt lecker. Mit meinen mittlerweile 11+ Jahren (…eine Dame spricht nicht öffentlich über ihr Alter), bin ich schon etwas wählerisch geworden, aber diese Leckerei schlägt alles bisher Dagewesene.

 

Mein Körper und meine Gesundheit dankt es mir, auch wenn altersbedingt mal Kleinigkeiten eintreten. Dafür habe ich jetzt meine liebe Melanie, eine „Bienenfreundin“ des Hauses und Tierärztin. Sie untersucht mich immer ganz lieb und vorsichtig, dann ein kleiner Piker und schon bin ich wieder weg.

 

Wer meine Geschichte bisher verfolgt hat, erinnert sich sicherlich an das Zusammentreffen mit den sogenannten Listenhunden Tamaro, Timmy und Mirco. Nachzulesen in der Rubrik „Listenhunde“.

 

Nun, am 13 September war es soweit. Nach dem morgendlichen Spaziergang und einem kleinen Imbiss wurde der Wagen vorbereitet und wir machten uns gemeinsam auf zum SOKA Run in Düsseldorf   SOKA Freunde NRW.

 

Alleine der Gang durch Parkhaus und die Fahrt im Aufzug war schon eine Herausforderung für mich. Dann dieser Straßenlärm und die vielen Gerüche. Augen zu und durch dachte ich, es ist für eine gute Sache.

 

Auf dem Graf Adolf Platz wurde ich dann für meinen Mut belohnt. Gefühlte 200 Fellnasen und deren Menschen hatten sich versammelt, um auf die Diskriminierung von Listenhunden hinzuweisen und für die Abschaffung der Rasselisten zu demonstrieren.

 

Also liebe Menschen, dass verstehe ich nicht. Ich als Insider habe noch nie von der Rasse Kampfhund gehört, IHR etwa?!

 

Dann aber hinein ins Getümmel, herrlich so viele gleichgesinnte Vierbeiner und ein wenig verliebt habe ich mich auch. (…die Genießerin schweigt) Ich sage nur… weißes langes Fell und sooooo eine süße Nase.

 

Nach dem Flanieren über den Platz ging es dann gemeinsam über die „Kö“. Freundliche Polizisten hielten sogar den Verkehr für uns an, Passanten schauten uns interessiert zu. Das hat mich als „Land Hund“ schon beeindruckt. Ich wünsche mir, dass nun in Kürze die Gesetze verändert werden und stattdessen so eine Art Hundeführerschein für ALLE Hundehalter eingeführt wird.

 

Wie sagen die SOKA Freunde so schön: “Der Halter macht den Hund!“.

 

Richtig!!!

 

Im Anschluss gab es dann ganz tolle Beiträge und einen regen Austausch, ich wusste zeitweise nicht wohin ich gehen sollte, aber meine Menschen setzten sich gemütlich hin, genossen den selbst gebackenen Kuchen und ich wurde ganz lieb gestreichelt.

 

So neigte sich dieser aufregende Tag langsam dem Ende entgegen. Bereits auf der Rückfahrt schlief ich ein und träumte davon, gemeinsam mit meinen Menschen auch weiterhin dieses Thema in die Öffentlichkeit zu bringen.

 

 

 

Apropos TRÄUMEN.

 

Mein Urlaub in Norden war mal wieder ein Traum. Ich hatte das ganze Grundstück für mich und da es einen kleinen Zaun gab, konnte ich so oft und so lange dort bleiben wie ich wollte. Drinnen lag meine gemütliche Decke und viele streichelnde Hände.

 

Wir hatten 14 Tage lang Sonnenschein. Manchmal sind wir schon vor dem Frühstück am Meer gewesen zum Schwimmen, dann lecker Futter und danach relaxen. Mittlerweile schwimme ich schon ganz passabel und besonders wenn andere Vierbeiner mitmachen.

 

Ich hatte sogar mein eigenes kleines Zelt, um mich vor der Sonne zu schützen. Purer Luxus, aber das Beste war, das meine Familie 24 Stunden bei mir war.

 

Letztendlich ist es auch wieder schön, Zuhause zu sein. Die gewohnte Umgebung, meine Hundekumpels…

 

Jetzt, Anfang Oktober, ist es noch wohl temperiert, allerdings auch regnerisch. Dafür habe ich meine Überdachung und sehe trotzdem wer und was auf dem Bürgersteig passiert. Manchmal kommen Nachbarn vorbei und rufen mich zum Tor, dann stehe ich brav auf und lasse mich natürlich streicheln. Was tut man (und Hund) nicht alles für seine Nachbarn.  ;o)

 

Am 31. Oktober ist mein Jahrestag, dann bin ich bereits zwei Jahre bei meiner neuen Familie. Mir kommt es so vor, als sei ich nie anderswo gewesen. Ich genieße die Zeit und bin einfach glücklich und zufrieden.

 

Manchmal höre ich noch ein „eso, bueno oder ven“, dass erinnert mich an meine langen Jahre in Spanien. Aber mein Leben ist HIER und JETZT, auch wenn ich gute Erinnerungen an mein altes Leben habe. „Alles hat seine Zeit“ hat mal ein berühmter Mann gesagt, ich glaube es war „mein lieber Riese“.

 

Verschmitzte Grüße von Eurer

Chucha

 


Jahreszeiten


 

Ihr braucht kein Metrologe oder Hellseher zu sein, einfach gesagt, der Winter war nur durchschnittlich kalt, dafür aber wechselhaft und regnerisch.


Eigentlich dürfte es mich nicht stören, da mein Liegeplatz überdach ist, aber die alten Knochen wollen einfach nicht mehr so, wenn es feucht ist! Spaziergänge sind immer gut, aber ohne Regen genussvoller.


Trotz Winterzeit geht es um 5:30 Uhr Richtung Bolzplatz. Die Wege sind asphaltiert und beleuchtet. Meist schlafe ich noch gemütlich in meinem Bettchen. Plötzlich höre ich Schritte auf der Treppe und meist steht dann mein „lieber Riese“ schon neben mir und ich werde wach gestreichelt. Es stört ihn auch nicht, dass ich meine Augen wieder ein wenig schließe oder mich in Schlafposition bringe, das Kommando „komm Chucha“ unterbricht die Idylle und auf geht’s an die Luft.


Aber nicht ohne noch ein wenig Fellpflege vorher.


Danach ist fressen und schlafen angesagt bis „meine“ Inge kommt und wir tolle Dinge unternehmen. Wie bereits schon geschrieben, bleibe ich danach draußen und mein Job als Wachhund beginnt.


Kleiner Scherz, natürlich halte mich eher für einen Kuschelhund der wartet, dass ein Nachbar vorbei kommt und mich streichelt. Aber das weiß ein Außenstehender ja nicht.  ;o)


Weihnachten überspringe ich mal. Na, sagen wir bis auf das besonders leckere Essen. Gekochtes Hühnchen- und Putenfleisch. Dazu mein Lieblingsfutter und körniger Frischkäse. (Rezept gerne auf Anfrage)


Dann, der aufmerksame Leser wird sich erinnern, mein Geburtstag am 22. Januar. Mal wieder, vom Singen meiner Menschen abgesehen, ein Tag an dem ICH im Mittelpunkt stand. Aber auch hier habe ich die ruhigen Momente genossen, das Alter hinterlässt halt auch bei mir seine Spuren.


Endlich. Am 11. Juli begann dann unser Urlaub in Norddeich. Die Besonderheit in diesem Jahr war, dass Lena („meine Schwester“) nicht mitgefahren ist. Sie hat jetzt einen Freund und wird langsam flügge. Luca heißt der Gute und ist ein netter Typ, eigentlich klar, er hat auch einen Hund, da ist das Programm!

 

Die zweite Besonderheit war, dass unser Haus direkt am Deich und damit am Hundestrand lag. Ich möchte ja ungern klagen, bin ja kein Anwalt, aber meinen alten Knochen geht es nicht gut. Deshalb habe ich diesen Umstand besonders genossen, unmittelbar am Hundestrand zu wohnen.


Nach dem Aufstehen, so gegen 8:00 Uhr spazierten wir zu Dritt zum Strand und holten Brötchen für meine Menschen. Ich habe die frische Seeluft und die Ruhe, es waren kaum Hunde am Strand zu dieser Zeit, sehr genossen. Viele Pausen und einfach nur schnüffeln, halt Urlaub.


Tagsüber war ich dann im Garten und meine Menschen unterwegs. Auch sie hatten wohl gefühlt, dass Ruhe meine Art von Urlaub war. Leider wurde ich von störenden Parasiten befallen, ich sage euch, dass möchtet ihr nicht. Jucken und kein Ende in Sicht.


Erst gab es einige Tropfen aufs Fell, danach musste Shampoo und eine Dusche herhalten. Erst hatte ich ein wenig Angst, aber das warme Wasser und der anschließend geringere Juck-Effekt waren schon sehr angenehm.


Leider verging die Woche soooooooo schnell, aber was ich nicht wusste war, dass anschließend mein „Riese“ mit mir eine ganze Woche alleine Urlaub machte.


Frauchen und meine verknallte Schwester flogen nach Gran Canaria und ich hatte IHN für mich ganz alleine.


Vor unserem Urlaub war mein Frauchen drei Wochen auf einer Insel. Nicht Alcatraz, sondern auf Borkum, damit ihre Haut wieder besser wurde. Da war ich sehr traurig so ohne SIE.


Aber die Situation war ganz anders. 24 Stunden Hunde-Bespaßung. Nur wir BEIDE. Zur Krönung verbrachten wir die letzte Ferienwoche dann noch mit der ganzen Familie. Ein toller Hunde- und Menschenurlaub.


Welch‘ ein Glück, diese gemeinsame Zeit zu erleben.

Chucha