Warum Tierschutz?

Diese Frage hat sich schon unser ehemaliger Bundespräsident Theodor Heuss gestellt. Wir leben in einer Gesellschaft, die Tierschutzgesetze hat und überwacht. Trotzdem kommt man immer wieder an einen Punkt, wo man an unserer Gesellschaft merkt dass das Einfühlungsvermögen zu den Tieren fehlt.

Aktive Tierschützer versuchen, der Bevölkerung Tierschutzgedanken näher zu bringen. Tierschutz hat in der Geschichte eine lange Tradition. Tiere sollten nicht als Sache oder als Lebensmittellieferant gesehen werden. Sie haben Gefühle und verdienen ein artgerechtes Leben und einen Tod ohne Qualen.

Menschen wird wegen wirtschaftlicher Interessen geschadet und es heißt dass aus niedrigen Beweggründen gehandelt wird. Wer einem Tier schadet um Profit zu erwirtschaften handelt ökonomisch. Jeder von uns kann etwas dazu beitragen, dass diese „Lebensmittellieferanten“ artgerecht gehalten werden und ihren letzten Weg nicht leiden müssen.

Es macht der Preis der Ware die kaufen. Wir sind immer mehr auf der Suche nach Sonderangeboten was Fleisch angeht. Billiges Fleisch bedeutet aber auch ein Tierunwürdiges Leben und Abschlachtung im Minutentakt. Wir müssen mehr darauf achten uns nicht nur vom Preis leiten zu lassen.

Produktion!!! Es muss immer von allem genug da sein. Man kann ein Tier nicht produzieren damit es im Überfluss da ist. Das ist so bei der Lebensmittelgewinnung aber auch bei den süßen kleinen Hunde- oder Katzenbabies die so süß aussehen. Sie bleiben nicht klein und süß. Sie werden größer und wohin dann mit ihnen? Hunde und auch Katzen werden überall angeboten, zu jedem Preis, von tollen Elterntieren usw. Man findet Anzeigen überall (Zeitung, Internet) und von jedem (Züchter, solche die es sein wollen und Privat Vermehrer). Anfangs denkt man, dass man diese Tiere vermittelt bekommt aber was ist wenn nicht? Wohin mit ihnen?

Religiöse Begründung:

Im früheren alten Ägypten hatten die Ägypter ein partnerschaftliches Verhältnis zu ihren Tieren. Die meisten ägyptischen Götter wurden mit Menschenkörpern und Tierköpfen dargestellt.

Im Hinduismus und Buddhismus galten Kühe als unantastbar. Die Menschen dort glauben, dass sie unter Umständen als Tier wiedergeboren werden.

Albert Schweitzer war der Meinung, dass der Mensch zu einem ethischen Verhalten gegenüber der gesamten Schöpfung verpflichtet ist.

 

Philosophische Tierschutzargumentation:

In der Antike wurde das erste Mal über Tierschutz nachgedacht und eine vegetarische Lebensweise bevorzugt, die Römer hingegen sahen Tiere als Sachen, eine Auffassung die bis in die Gegenwart hineinrecht.

Der Naturalismus argumentiert, dass das überlegenere Lebewesen sich dem niederen Lebewesen bedienen darf.

Die Geschichte des Tierschutzes:

Der neuzeitliche Tierschutz begann 1822 in England. Er schützte Schafe, Pferde, Großvieh vor Misshandlungen. Dafür eingesetzt hatte sich der Parlamentarier Richard Martin. Zusammen mit anderen wurde er der Gründer der Society fort he Prevention of Cruelty to Animals (SPAC). 1840 erhielt sie den Segen der damaligen Königin Viktoria und nannte sich von da an Royal Society fort he Prevention of Bruelty to Animals (RSPCA).

In Deutschland wollte man lange Zeit nichts vom Tierschutz wissen. Im Gegenteil, Tierversuche waren angesagt. Inzwischen ist der Tierschutz seit 2004 im Grundgesetz aufgenommen worden.

In vielen Ländern (z.B. China) gibt es bis heute kein Tierschutzgesetz.

Tierversuche:

„Tierversuche sind Experimente die zum Wohl des Volkes dienen sollen.“ So werden am lebenden Tier Versuche gemacht. Sie können eingespritzt werden, aufgetragen werden, verfüttert werden. Aber auch Gewebeproben am noch lebenden Tier oder Sizierung toter Tiere gehören dazu. Dies fällt alles unter Tierversuche. Tierversuche sollen uns Menschen dienen um z.B. Nebenwirkungen bestimmter Medikamente zu erforschen.

Aktuelle Entwicklungen:

In den 70er Jahren kam es zu einer Tierrechtsbewegung bei der es bis heute zu einer Spaltung gekommen ist. Zum einen sind da die Tierrechtsbewegungen die radikal vorgehen und dagegen die Tierschützer die verbal vorgehen. Leider wird von beiden Seiten meist übersehen, dass diese Auseinandersetzungen meist nur an der Oberfläche bleiben.

Tierschutz im Ausland

 

Warum Tierschutz im Ausland wenn es doch in deutschen Tierheimen voll genug ist? Diese Frage bekommt man oft gestellt. Aber was sind das zum Teil für Tiere die dort sitzen? Verhaltensauffällige Hunde die nicht für jeden geeignet sind oder Listenhunde für die die Auflagen und verbundenen Kosten so hoch sind, dass man sie sich nicht leisten kann. Warum sollte man dann nicht Hunden aus dem Ausland die Chance geben, hier ein schönes Zuhause bei einer Familie zu finden, die ein geeignetes Familienmitglied suchen.

 

Auslandschützer sind auch in deutschen Tierschutzvereinen anzutreffen.

 

Das Problem des „Tierschutzes“ im den meisten südlichen Ländern ist der, dass es gar keinen Tierschutz gibt. Diese Tiere haben keine Familien, sie leben auf der Straße und müssen gucken wie sie zurechtkommen und wie sie überleben. Sie sind den Launen der Menschen hilflos ausgeliefert. Die Menschen in solchen Ländern haben es einfach nicht anders gelernt. Die Tiere werden in „Tötungsstationen“ gebracht und nach einer Frist von 14 Tagen getötet (auf z.T. unvorstellbar grausame Weise). Dies ist die gesetzliche Frist. In dieser Zeit werden die Hunde aufbewahrt, zum Teil ohne Wasser und ohne Futter. Gibt ein Besitzer sind Tier direkt von sich aus in der Tötungsstation ab, muss die Frist nicht eingehalten werden und der Tier darf direkt getötet werden. Warum soll man solchen Geschöpfen nicht helfen?

 

Beispiel Slowakei

 

Ralf stellt seine Fahrt in die Slowakei vor, wo er mit ein paar Helfern und einem ausrangierten Krankenwagen Hilfsgüter wie Decken und Futter in das Auffanglager bringt. Die Fahrt war lang, der Sprit war teuer, aber alles wurde hingenommen, denn es galt die Mission 36 Tiere aus der Hölle zu holen und mit nach Deutschland zu nehmen zu ihren neuen Familien. Das Auffanglager wird betrieben von ehrenamtlichen Mitarbeitern die sich unentgeltlich einsetzen, den armen Tieren zu helfen. Die Gehege sind notdürftig und ohne Schutz vor Sonne, Regen oder Schnee. Diese Station wird zwar unterstützt von Helfern aus Deutschland und Österreich dennoch fehlt es an allen Ecken und Kanten. Alleine der Futterverbrauch pro Tag lag bei 80 kg Trockenfutter nur für die Hunde. Der Blick auf die mitgebrachten Spenden zeigte schnell, dass das Mitgebrachte nicht lange halten würde aber es war immerhin schon eine Kleinigkeit. Alles Mitgebrachte wurde in einem Container verstaut. Auch ein Fernsehteam war vor Ort. Nun galt es, 36 Tiere herauszusuchen was bei einer Anzahl von 160 Tieren und 74 Welpen nicht einfach war. Auch die großen Hunde konnte man nicht mitnehmen, da große Hunde keine Abnehmer finden. Auch eine hochträchtige Berner Sennen Hündin wurde mitgenommen und natürlich Rita. Sie war eine Labradorhündin, die Ralf für „sich“ gefunden hat. Wer sich in wen verguckt hat, bleibt hier offen. Nachdem alle Hunde ausgesucht waren, wurde noch ein Unterstand für die Welpen gebaut. Nach einer kurzen Nacht ging die Fahrt zurück nach Deutschland. Im Gepäck 31 Hunde und 5 Katzen. Wenn man bedenkt wie viele Tiere man hat zurücklassen müssen, ist es schon schwer aber für einige würde ein neues Leben beginnen. Die großen Hunde mussten alle da bleiben denn – wie auch in Deutschland – will keiner einen großen Hund.

Alles in allem sind Fahrten ins Ausland sehr stressig, man bekommt wenig Schlaf aber man ist glücklich, dass man einem Lebewesen ein schönes neues Lebewesen ermöglichen kann...