Hunde lerne durch vier Arten

Rückblick

 

Der Hund lernt durch uns „normal“ zu sein.

Hunde kennen kein „richtig“ oder "falsch", sie kennen nur:

- Es lohnt sich / lohnt sich nicht

- Es war gut / war schlecht

Lohnendes wird wiederholt, Falsches wird abgestellt oder gemieden. 

Die Grundbedürfnisse des Hundes sind:

fressen, schlafen, Fortpflanzung, spielen, Sozialkontakte und schnüffeln

 

Gutes beginnt = positive Bestärkung

Schlechtes beginnt = positive Bestrafung

Gutes hört auf = negative Bestrafung

Schlechtes hört auf = negative Bestärkung

Die vier Arten

 

Verknüpfung:

 

Zuerst verknüpft er etwas, was er innerhalb von 1-2 Sekunden wahrnimmt. Dazu bezieht er alles mit ein. Wetter, Ort, Umgebung, das was wir von ihm wollen etc. Je öfters wir das mit ihm üben was wir von ihm wollen, desto mehr siebt er nebensächliches aus, bis nur noch das bleibt, was wir von ihm wollen. 

 

Konditionierung:

 

Es wird unterschieden zwischen zwei Konditionierungsarten. Konditionierung bedeutet Verhalten aufgrund von Reflexen. Es gibt die unkonditionierten „natürlichen“ und konditionierten „erlernten“ Reflexe. Dies ist die klassische Konditionierung. Damit ist gemeint, dass man bei dem Hund durch Gegenstände wie einer Pfeife oder einer Glocke nur alleine durch das Geräusch, der Hund mit diesem Gegenstand etwas in Verbindung bringt. Dann gibt es noch die operante Konditionierung. Hier wird dem Hund beigebracht, über Umwege an sein Ziel zu kommen. 

 

Nachahmung:

 

Die Hundemutter ist Vorbild für ihre Jungen. An ihr gucken sich die Jungen späteres Verhalten ab. Ist die Hündin bei etwas ängstlich, werden es die Jungen auch sein. Im späteren Hundealter ist nicht mehr die Hundemutter das Vorbild sondern wir Besitzer. Auch hier guckt der Hund sich vieles von seinem Besitzer ab. 

 

Gewöhnung:

 

Reize die keine Auswirkung auf den Hund haben, werden irgendwann nicht mehr beachtet. Für den Hund gilt nur: wenn du dies machst, passiert das, wenn Du das machst, passiert jenes. Er ist danach bestrebt, positive Dinge beginnen oder niemals aufhören zu lassen, im Gegenzug aber auch schlechte Dinge aufhören oder nie anfangen zu lassen. Hunde lernen die Wahrscheinlichkeit zu erkennen und versuchen positiven Erfolgt ständig zu bekommen. 

Der Hund ist nicht mit dem Wissen geboren was sich lohnt und was nicht. Er lernt es durch Erfahrungen. Bei der Gewöhnung und Nachahmung gucken Hunde sich leider nicht nur die Verhaltensweisen ab, die wir gerne hätten. Es liegt an uns, den Hund auf den „richtigen“ Weg zu bringen. 

Neue Übungen mit dem Hund bringen wir ihm am besten in reizarmer Gegend bei wo er möglichst wenig Verknüpfungen mit der Übung verbindet und sich nur auf die Übung an sich konzentriert. 

Wichtig bei neuen Übungen ist es, immer die Geduld zu bewahren und dem Hund keinen Stress zuzuführen. Hunde lernen nicht unter Stress. 

Die Kombination aus positiver Bestärkung und negativer Bestrafung erhöht die Motivation des Hundes ungemein und fördern sein Vertrauen zu uns. 

Wollen wir etwas von unserem Hund, geben wir klare und kurze Hörzeichen, keine ganzen Sätze. 

Sollten wir strafen dann direkt (z.B. Schnauzengriff) oder indirekt (durch eine Wasserpistole). 

 

Oft wirkt die Strafe gar nicht weil: 

- Sie zu spät kommt 

- Selbstbestätigend ist 

- Die Strafe anders verknüpft wird 

- Wir nicht jedes Mal zur geschehenden Zeit am Ort sind.

Man sollte dem Hund nicht nur zeigen was wir nicht wollen, sondern ihn darin bestärken Dinge zu tun, die wir mögen.

 

Was heißt positive Bestärkung?

Bei der positiven Bestärkung wird der Hund für jedes gewünschte Verhalten belohnt. Eine Belohnung ist all das, was für den Hund in diesem Moment eine Belohnung darstellt. Das kann ein Leckerli sein, aber auch ein Spiel oder ein Lob, etc. Damit verbindet der Hund, dass wenn er etwas gut macht, was ich von ihm möchte, er auch etwas „schönes“ dafür bekommt.  Ein belohntes Verhalten wird in Zukunft häufiger gezeigt werden. Wenn ich z.B. zu meinem Hund sage „sitz“ und er führt es direkt aus, bekommt er eine Belohnung von mir. So weiß der Hund, dass wenn ich „sitz“ sage, er für ein direkt ausgeführtes Sitz eine Belohnung von mir bekommt. Führt er es nicht aus bekommt er im Gegenzug auch nichts von mir.

 

Was ist das Pawlowsche Gesetz?

Das Pawlowsche Gesetz bezieht sich auf das erste Experiement des russischen Forschers Iwan P. Pawlos zum Nachweis der klassischen Konditionierung. Er war der Überzeugung, dass Verhalten auf Reflexen beruht, und er unterschied, zwischen natürlichen „unkonditionierten“ und dem erlernten „konditionierten“ Reflexen.

Er fand in einem Experiment heraus, dass es einen Zusammenhang von Speichelfluss und den Schritten des Besitzers auslösten, obwohl noch gar kein Futter in Sicht war. Er vermutete, dass das Geräusch der Schritte, dem regelmäßig die Fütterung folgte, für die Hunde mit Fressen verbunden war. Um dieses zu prüfen machte er einen Versuch. Er wusste, dass wenn die Hunde Futter sahen, sie anfingen zu sabbern. Diesmal ließ er eine Glocke erklingen sobald die Hunde ihr Futter sahen. Wenn aber der Glockenton wiederholt in engem zeitlichem Zusammenhang mit dem Anbieten von Futter erklingt, reagieren die Hunde schließlich auf den Ton allein mit Speichelfluss. Dieses Phänomen bezeichnete Pawlow als Konditionierung